Die Erosion der Iransanktionen - Deutsche Wirtschaftshilfe für die iranische Bombe
Vortrag und Diskussion mit Michael Spaney im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Die Feinde Israels" an der Universität Leipzig
Wann: Mittwoch, 1. Juli 2015, 19 Uhr
Wo: Hörsaal 11, Hauptgebäude der Universität Leipzig
Nachdem im November 2014 ein Abkommen mit dem iranischen Regime im Nuklearstreit erneut scheiterte, drohen die internationalen Sanktionen immer weiter zu erodieren. Dabei stehen deutsche Firmen an der Front der absehbaren Erosion. Denn Deutschland war und ist der wichtigste westliche Handelspartner der Islamischen Republik Iran. Die Deutsch-Iranische Handelskammer e.V. war im Herbst 2014 Mitorganisator des Ersten Europäisch-Iranischen Forums in London. Die deutschen Exporte in den Iran stiegen aufgrund der vereinbarten Sanktionserleichterungen Ende letzten Jahres um mindestens 36 % an. Deutsche Firmen stehen in den Startlöchern um neue Geschäftsabschlüsse zu tätigen. Wirtschaftsdelegationen geben sich sowohl in Deutschland als auch in Iran die Klinke in die Hand. Wie viele illegale, sanktionsumgehende Geschäfte über Drittländer laufen, kann man nur ahnen. Der Druck auf Iran, ein Abkommen zu unterzeichnen, wird dadurch immer geringer.
Der Vortrag wird die deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen in der Vergangenheit und heute beleuchten. Wie hat die deutsche Politik diese Wirtschaftsbeziehungen trotz Nuklearkrise protegiert? Kann die rasante Talfahrt des Ölpreises Teheran noch unter Druck setzen, wenn deutsche und andere europäische Firmen sich einen Run auf den iranischen Markt liefern?
Michael Spaney ist Executive Director der Nichtregierungsorganisation Mideast Freedom Forum Berlin (MFFB). Von 2008 bis 2014 war Spaney der Sprecher der Kampagne STOP THE BOMB.